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Neue Pläne für Palais Schönburg

Sanfterer Ausbau, aber noch kein Nutzungskonzept: Bezirk skeptisch
von Uta Hauft

Mit Skepsis reagiert man im Bezirk auf die neuen Pläne für das Wiedner Palais Schönburg. Wie berichtet, liegt ein neuer Entwurf für den Flächenwidmungsplan auf. Daraus geht hervor, dass das private Barockjuwel in der Rainergasse 11 eine Garage und Seitentrakte erhalten soll.
Bezirksvorsteherin, Grüne und Bürgerinitiative begrüßen zwar grundsätzlich den neuen, sanfteren Ausbau des Palais, zeigen sich aber skeptisch, weil noch kein Nutzungskonzept vorliegt. Die drei vertreten außerdem unterschiedliche Standpunkte, wenn es um Detailfragen geht.
So fordern die Grünen die "eindeutig kulturelle Nutzung", betont Barbara Neuroth. "Dafür haben im Vorjahr auch alle im Bezirk votiert", erinnert sie. "Erst wenn das Nutzungskonzept auf dem Tisch liegt, sollte man einen Investoren- und Architekturwettbewerb einleiten, außerdem die öffentliche Nutzung des Parks festschreiben."

PROBLEM GARAGE Bezirkschefin Susanne Reichard (VP) fordert ein Nutzungskonzept ein, das "bevorzugt kulturell" sein sollte. Sie freut sich darüber, dass "die zuletzt riesigen Seitentrakte nun kleiner sind und versetzt wurden", aber sie hat "ein Problem damit, dass die Garagenwidmung drinnen ist". Problematisch sei eine Garage deswegen, weil die Einfahrt in der Gasse die Verkehrsbelastung (hier fährt auch der Bus 13 A) stark erhöhen würde.
Die Bürgerinitiative (BI) stellt fest, dass der "neue Plan einige Verbesserungen zeigt". So sei die Garage wesentlich kleiner, reiche aber an das Palais heran und "gefährdet damit die Statik des Gebäudes".
Über die projektierten Nebengebäude zeigt sich die BI erfreut, weil sie "deutlich von der Grundgrenze abgerückt sind". Trotzdem fürchtet sie um den alten Baumbestand.
Die Bezirkschefin will nun das Ende der Entwurfs-Auflage am 22. April abwarten. Noch ist unklar, was der private Eigentümer konkret vorhat. Im Juni soll im Bezirk über die Flächenwidmung abgestimmt werden, danach ist der Gemeinderat am Zug. Planungsstadtrat Schicker hat signalisiert, dass er, sollte es ein Nutzungskonzept geben, die notwendigen Maßnahmen dafür treffen wird.

Kurier | 20.03.2004 | Seite 10



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